Unsere Kampfmannschaft musste sich gestern in Gerersdorf mit 3:2 geschlagen geben. Nach den jüngsten Erfolgen erleidet die Neumarkter Aufholjagd um eine Platzierung im vorderen Drittel der Tabelle einen herben Rückschlag. Auch die U23 musste sich mit demselben Ergebnis anfreunden und die Punkte im St. Pöltner Umland lassen.
Vier Siege und zwei Unentschieden aus den letzten sechs Partien ließen den SVN auch auf einen Auswärtserfolg beim FCU Gerersdorf hoffen. Nach einem verpatzten Start kämpften sich unsere Mannen wieder zurück, mussten am Ende des Tages aber eine Niederlage einstecken. Damit ist der Zug auf Platz 5 abgefahren, der SV Raika Essmeister Neumarkt liegt eine Runde vor Schluss auf Platz 9 und kann sich mit einem Derbysieg gegen Sarling bestenfalls noch auf den 6. Tabellenplatz verbessern.
Alle Tore in den ersten 45 Minuten
Die Gastgeber erwischten den deutlich besseren Start und konnten sich schnell gute Chancen erarbeiten. Gerersdorf gewann zu Beginn mehr Zweikämpfe und spielte zielstrebig in Richtung des Neumarkter Tores. In der 13. Spielminute war die Führung dann dennoch etwas glücklich, schließlich war der Torschuss eines Gerersdorfer Legionärs noch unhaltbar für Daniel Enengl abgefälscht worden und fand den Weg ins kurze Eck. Keine zwei Minuten später erhöhten die Heimischen bereits auf 2:0. Ein langer Ball wird zur idealen Vorlage und der Stürmer ließ unserem Keeper mit einem flachen Abschluss keine Chance. Der SVN hatte die Anfangsphase völlig verschlafen und erwachte erst mit dem zweiten Gerersdorfer Treffer und mit einer taktischen Umstellung auf drei Stürmer. Der Anschlusstreffer für Grün-Weiß entstand dann in der 23. Minute nach einem Doppelpass zwischen Patrick Gruber und Matthias Sitz, Gruber zog zur Mitte und setzte den in die Spitze stürmenden Dennis Raducanu ein. Letzterer verwertete dann aus wenigen Metern eiskalt zum 1:2 und plötzlich bekam Neumarkt etwas Oberwasser. Kurz darauf hätte Manuel Stauderer beinahe den Ausgleich erzielt, scheiterte aber mit seinem Kopfball am gegnerischen Torhüter – vorerst. Denn nach 28 Minuten stieg Stauderer erneut am höchsten und versenkte eine lange Einwurfflanke von Werner Affengruber diesmal zum 2:2-Ausgleich. In dieser Phase hätte man dem SVN durchaus auch den Führungstreffer zugetraut und dieser wäre auch bitter nötig gewesen im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Partie. So kam es aber in der 39. Minute zu einem weiteren langen Abschlag der Gerersdorfer und ein schwarz-gelber Angreifer machte sich auf den Weg zum 3:2 aus Sicht der Heimmannschaft. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause.
Fehlende Durchschlagskraft im zweiten Durchgang
Zur Halbzeit musste Kapitän Affengruber verletzt ausgetauscht und durch Spielertrainer Daniel Hinterdorfer ersetzt werden. Am Spiel änderte sich insofern etwas, dass Neumarkt nun deutlich mehr Ballbesitz hatte, da sich die Gastgeber aufs Kontern beschränkten. Zwei bis dreimal fand Gerersdorf dadurch auch gute Chancen vor um das Spiel endgültig zu entscheiden, scheiterte aber im letzten Moment meist an Daniel Enengl oder unserer Abwehr. Die beste Ausgleichschance hatte der 19-fache Saisontorschütze Raducanu nach einem Lochpass von Christoph Stibl vorgefunden. Er zog mit Tempo an den Fünfmeterraum und wurde dort sauber vom Torhüter gestoppt ehe er einschießen konnte. Letzlich fehlte dem SVN in dieser zweiten Spielhälfte aber die nötige Abschlussstärke und Durchschlagskraft. Zu oft konnten die Neumarkter Offensivbemühungen bereits früh gestoppt werden und fertig gespielte Aktionen waren so leider nur Mangelware. Trotz zahlreicher Unterbrechungen aufgrund Verletzungen und dem obligatorischen Zeitschindens der in Front liegenden Mannschaft bei jedem Abstoß bzw. Freistoß entschied sich Schiedsrichter Johann Allinger, zur Überraschung vieler, für eine vergleichsweise kurze Nachspielzeit von nur zwei Minuten um dann sogar schon nach 91 Minuten abzupfeifen. Gut, darüber zu diskutieren ob der Ausgleichstreffer bei einer halbwegs nachvollziehbaren Zusatzzeit noch gefallen wäre, ist belanglos. Dennoch war die Regelauslegung interessant. Es bleibt anzumerken, dass der SVN in diesem Spiel leider nicht die nötigen Torchancen kreierte um am Ende Gerersdorf noch ins Wanken zu bringen und es über weite Strecken einer Verbesserung bedarf, will man im letzten Heimspiel das Derby gegen den FC Sarling gewinnen.
Torfolge: 1:0 (13.), 2:0 (15.), 2:1 Dennis Raducanu (23.), 2:2 Manuel Stauderer (29.), 3:2 (39.)
Aufstellung SVN: Enengl – Brunbauer, Stauderer, Stibl, Brandstetter – Affengruber (46. Hinterdorfer), Wiesinger, Gruber (80. Kamleitner), Sitz – Ciplak – Raducanu
U23 als Vorlage für das Spiel der Kampfmannschaft
Auch die Reserve erlebte einen nahezu identen Spielverlauf wie die Kampfmannschaft dann zwei Stunden später. Mit zwei Toren Rückstand startete man in die Begegnung, wobei unsere U23 hier klar spielbestimmend war und mehr Spielanteile hatte. Die Neumarkter Tore sollten erst in der zweiten Halbzeit fallen und das Spiel wieder ausgleichen. Marcel Hierner (60.) und Matthias Stöger (70.) besorgten mit ihren Treffern den Gleichstand. Schlussendlich netzten die Gerersdorfer noch zum 3:2 und entschieden die Partie trotz spielerischer Unterlegenheit für sich.
Tore SVN U23: Marcel Hierner (60.), Matthias Stöger (70.)
Kader SVN U23: Digruber, Zoidl, Luger, Stöger, Schadenhofer, Kramer, Eder, Bernhard, Hierner, Dachsberger W., Zamfir, Dikici, Akpinar